04.07.2011 – 11.07.2011
Matze
Hallo, die erste größere Etappe ist geschafft. Wir sind in Prag angekommen.
Es war schön endlich Unterwegs zu sein aber zugleich auch sehr hart, sich auf die neue Lebensart einzustellen. Das Wetter und diverse Pannen forderten uns gleich richtig!
Am Sonntag sollte es losgehen, aber es regnete in Strömen, sodass wir uns schon gleich einen Ruhetag gönnten. Wir überprüften noch einmal die Ausrüstung legten die Regensachen bereit und ließen uns noch einen Tag von meinen Eltern verwöhnen.
Montagmorgen, das Wetter sieht nicht wirklich besser aus. Dennoch wir wollen los! Nach einem Herzlichen Abschied von meinen Omas, Opa und Papa (der Rest musste ja wieder zur Arbeit) ging es dann endlich in einer Regenpause los. Gemächlich und mit einem mulmigen Gefühl, was kommen mag, trotteten wir mit unserem kleinen Laster davon.
Am Ortsausgang von Vetschau wir sind noch keine 5km gekommen fängt an zu regnen. Na super ich hatte so gehofft das wir am ersten Tag trocken durchkommen. So holten wir die Regensachen raus und fuhren weiter. Wir waren erstaunt, trotz einsetzendem Starkregen und Gewitter fuhr es sich in den Regensachen von Bergans sehr angenehm. Nur Sarah hatte mit ihrer Regenhose Pech, nach einer Stunde war sie nass bis auf die Haut. So fuhren wir dahin, die ersten Kilometer durch bekanntes Gebiet mit mal mehr mal weniger starkem Regen.
Bis, zu unserem Übel der Hänger kaputt ging. Radaufhängung ausgerissen, wie kann das passieren!? Mehr dazu findet ihr unter der Rubrik „dumm gelaufen“.
Nach längerer Reparaturpause ging es dann weiter und der regen hörte erst gegen Nachmittag auf. An den IBA-Terrassen, bei einem Restloch vom Braunkohletagebau, hat Sarah sich dann trockengelegt und wir haben Fotos vor dem noch recht leeren See gemacht. Die IBA-Terrassen werden über mehrere Jahre geflutet und mit anderen Tagebaurestlöchern zu einer Seenkette zusammen Touristisch erschlossen. An der freien Brücke auf der wir stehen wollen wir ein vorher nachher Bild machen. Später soll der See bis einen Meter unter die Brücke geflutet sein.
An diesem Tag kommen wir noch bis kurz hinter Senftenberg und schlagen uns dort in den Wald.
Bei einzelnen Regengüssen verbringen wir eine unruhige Nacht im Zelt.
Der nächste Tag sieht dann schon etwas freundlicher aus, es bleibt trocken. Wir fahren durch viele kleine Dörfer Richtung Süden und sind froh dass der provisorisch Reparierte Hänger hält. Die Sächsische Schweiz kommt näher, es wird Bergiger, die ersten kleinen aber steilen anstiege treffen uns hart und wir sind froh als wir am Nachmittag in Ohorn bei meiner Tante ankommen. Nach einem Herzlichen Empfang freuen wir uns über die Dusche, sortieren unsere Sachen noch einmal neu, und lassen einiges aus Gewichtsgründen zurück. Der Abend war lustig bei ein zwei Gläsern Wein und nach einem reichhaltigen Frühstück am Morgen verabschiedeten wir uns. Es geht nach Dresden wo wir uns noch mit Ersatzteilen fürs Fahrrad eindecken und Sarah sich im Globetrotter eine andere Regenhose holt. Wir verlassen Dresden am Nachmittag, der Elbe entlang nach Pirna wo der Hänger dann endgültig aufgibt. Für den rest des Tages sind wir dann damit beschäftigt beim Hersteller den Hänger zu reklamieren.
Wir bleiben für zwei Nächte in Pirna und warten auf den Hänger. Er kommt nicht, wir lassen ihn nach Prag schicken. Einmal übernachten wir noch in Königsstein und machen uns dann auf in zwei langen Tagesetappen, die Elbe und später an der Moldau entlang, nach Prag zukommen. Während der Radweg auf deutscher Seite einer Autobahn gleichkommt haben wir es in Tschechien des öfteren mit Feldwegen zu tun die mit unserem Kleinlaster nur schwer zu befahren sind. Aber es gibt immer wieder schöne Abschnitte wo wir das Radfahren genießen können und wir unseren Spaß dabei haben an den anderen Radfahrern vorbei zu ziehen.